Was sind die Rauhnächte?
- Pia

- 10. Nov. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Die Rauhnächte sind 12 Nächte in der Zeit zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel. Es wird vermutet, dass die 12 Rauhnächte auf die Zeit der Germanen zurück gehen, in der das Jahr mit Hilfe der Mondphasen eingeteilt und nach dem Mondkalender gelebt wurde. Ein Monat hatte damals entsprechend einer Mondphase 28 Tage, anstatt 30, bzw. 31. Im Gegensatz zum Sonnenjahr hat das Mondjahr also nicht 365 Tage, sondern nur 354 Tage. Damit fehlten in der Zeit der Mondjahre am Ende des Jahres 11 Tage, bzw. 12 Nächte. So stehen die Rauhnächte auch für die Zeit zwischen Sonne und Mond, Licht und Schatten und Bewusstsein und Unterbewusstsein. Eine herrliche Zeit der Dualität, die wir für Reflexion und Rituale nutzen können. Gerade im November ist die dunkelste Zeit des Jahres. Die Natur ist im absoluten Rückzug und dennoch weist diese Zeit schon deutlich darauf hin, dass alles einem natürlichen Rhythmus unterlegen ist und dem ewigen Kreislauf des Lebens folgt. Wir sehnen uns nach Licht und Leichtigkeit im Innen und im Außen.
Der Auftakt der magischen Rauhnächte wird in vielen Fällen schon am 21. Dezember zelebriert. Der Tag der Wintersonnenwende. Nach dieser dunkelsten Nacht kehrt gleichzeitig das Licht langsam wieder in unser Leben zurück. Die Tage werden sukzessive länger und die Symbolik, dass in der dunkelsten Stunde das Licht zurückkehrt, ist bestechend. Für diesen Start dürfen wir schon vorbereitet sein und uns bei Bedarf mit einigen wertvollen, unterstützenden und so wunderschönen Dingen ausstatten.
Needs:

Kerzen: entweder 1 Rauhnachtskerze oder für jede Nacht eine Kerze (Teelicht), welche für die jeweilige Nacht entzündet wird, bis es am Ende 12 brennende Kerzen sind.
Räucherwerk: z.B. Palo Santo, weißer Salbei, Weihrauch… gut ist, was gefällt!
Feuerfeste Schale für das Verbrennen der Rauhnachts-Wünsche.
Ein Tagebuch, eine Kladde zum Journaling.
DIN A 3 Pappe, Papier, Kleber, Stifte.
Gesammelte alte Fotos, Zeitungen, Zitate, Leitmotive.
Kartendeck(s): z.B. Engelkarten, Tierkarten, Tarot.
Alles für die Gemütlichkeit: Tee, Lieblingsmusik, Decken, Kissen, Yogamatte,
Meditationskissen.
Deine Einstimmung:
Ich selbst beginne die Rauhnächte an diesem Tag mit dem Räuchern von Palo Santo und einer Kakaozeremonie. Schon bei der Zubereitung des rituellen Kakaos entsteht die Einstimmung auf meine persönliche Zeit. Der Duft, das vertraute Ritual des Abwiegens, Kochens und Würzens bringen den Zauber. Mit diesem besonderen Getränk ziehe ich mich zurück an einen gemütlichen Ort der Stille. Mit zusätzlich viel Tee, Decken, Kissen und leiser Musik nehme ich mir die Zeit eine Intention zu fassen. Mögliche Einstimmungen können sein:
Einstimmung durch Fragen
Was dürfen mir die Rauhnächte, diese Zeit der Stille bringen?
Was darf gehen, da es mir nicht mehr dienlich ist?
Wie möchte ich mich fühlen?
Was ist in der Vergangenheit zu kurz gekommen?
Welche Themen dürfen Beachtung finden?
Mit den Antworten eine klare Intention setzen, z.B.:
Ich fühle mich stärker mit mir selbst verbunden.
Ich habe mehr Klarheit und Sicherheit in meinen Gefühlen und Bedürfnissen.
Ich richte mich klarer aus und setze Prioritäten.
Diese persönliche Intention begleitet uns durch die gesamte Rauhnachtszeit und gilt als roter Faden für alle Gedanken, Übungen und Rituale. Sie kann sogar als eigene Affirmation täglich wiederholt werden. Eine Affirmation ist wie ein persönliches Mantra, das wir beim Zähneputzen oder bei anderen schon bereits ritualisierten Alltagshandlungen wiederholen. Hier ist es entscheidend, den Satz so zu formulieren, als sei er bereits Realität und der Wunsch bereits eingetreten. Gehe ganz in dieses Gefühl hinein, lasse Bilder vor deinem geistigen Auge entstehen und erlebe deine Affirmation als Selbsthypnose!
Z.B.: Ich habe eine klare Ausrichtung und setze meine Prioritäten sicher!
Die Affirmation wirkt wie eine innere persönliche Einstellung. Unsere Einstellung bestimmt die Gedanken, diese formen unsere Gefühle und die Gefühle bestimmen, wie wir uns verhalten. Da das Verhalten unseren Charakter und unsere Persönlichkeit prägt, beginnt unser gesamtes Sein mit unserer persönlichen Einstellung. Nutzen wir die Rauhnächte um diese fein zu justieren!
Die Rauhnächte:
Diese besonderen Nächte beginnen mit der Nacht vom 24.Dezember auf den 25. und enden somit mit dem 5. Januar. Jede Rauhnacht repräsentiert einen Monat des kommenden Jahres. Die erste Rauhnacht steht für den Januar, die zweite für den Februar und so weiter. Führe ein Tagebuch und schreibe dir die besonderen Gedanken, Ereignisse und Stimmungen des jeweiligen Tages auf und vergiss nicht, deine Träume aufzuschreiben. Es könnte doch interessant sein, während des nächsten Jahres immer mal wieder das Tagebuch zur Hand zu nehmen und zu schauen, was du in der Rauhnacht geträumt hast, die für den aktuellen Monat deines Jahres steht.
Mein Lieblingsritual ist das „Ritual der 13 Wünsche“. Allein durch das Aufschreiben von 13 Herzenswünschen fließt das Innerste nach außen, aus dem Kopf über die Hand aufs Papier und wird sichtbar. Hier ist erlaubt, was glücklich macht. Fühle dich frei deine Wünsche zu formulieren unabhängig davon, ob es sich um materielle, gesundheitliche oder ideelle Wünsche handelt. Formuliere so, als seien sie schon eingetreten. Das könnte zum Beispiel so klingen: Mein Körper ist fit und stark. Ich gehe drei Mal in der Woche zum Sport und übe täglich 10 Minuten Yoga. Oder auch ganz anders :-).Zum Notieren nutzen wir kleine Zettel, die gleich aussehen und nicht nummeriert werden. Wenn alle Wünsche aufgeschrieben sind, kommen die Zettelchen gefaltet in ein hübsches Glas oder einen kleinen Beutel und werden gemischt. In jeder Rauhnacht ziehen wir einen Wunsch OHNE IHN ZU LESEN und verbrennen ihn. Der Überlieferung nach kümmert sich eine höhere Macht um diese dem Feuer übergebenen Wünsche und es bleibt nur ein einziger übrig.Diesen dürfen wir uns genau anschauen und um dessen Erfüllung dürfen wir uns im kommenden Jahr kümmern.
Das erste Drittel der Rauhnächte widmet sich der dunkelsten Zeit des Jahres und beschäftigt sich viel mit den Themen der Verarbeitung und des Loslassens. Was darf gehen? Was nimmst du nicht mit in das neue Jahr? Wovon möchtest du dich trennen?
Im zweiten Drittel geht es um die Veränderung. Was darf mehr werden in deinem Leben? Wonach sehnst du dich? Welche Visionen hast du? Vielleicht möchtest du aus den Zitaten, Fotos usw… ein Visionboard gestalten und dir so mehr Klarheit und Struktur geben über all die Dinge, die du in dein Leben ziehen möchtest. Hänge es auf an einem Ort in deinem Zuhause. Dein Unterbewusstsein registriert es ganz nebenbei und du wirst sehen, wie es sich an diesen Fahrplan hält und dich leitet und lenkt zu dem, was du wirklich willst!
Das letzte Drittel der Rauhnächte beschäftigt sich mit der Integration. Denke praktisch und stelle dir vor, wie du die gewünschten Veränderungen in die Tat umsetzt. Die wichtigste Reflexionsfrage ist hier: „Bin ich bereit, Wunder und Fülle in mein Leben zu lassen?“ Und wenn nicht, „Was hindert mich daran?“
Spüre, was sich gut für dich anfühlt
Zelebriere die Rauhnächte, wie es dir gefällt und auch, wann es dir gefällt. Sie stehen symbolisch für einen Aufruf uns mehr mit unserer Innenwelt auseinanderzusetzen und uns die Zeit für uns selbst zu nehmen. Selbstfürsorge braucht keine zeitliche Limitierung. Passe alle Rituale an dich und deinen ganz individuellen Rhythmus an!
Vielleicht möchtest du jeden Tag damit beginnen eine Tageskarte zu ziehen und dich so inspirieren lassen, dich mit diesem speziellen Impuls zu beschäftigen?
Vielleicht genießt du es aber auch für diese magische Zeit ein Abendritual durchzuführen mit leiser Musik, sanftem Yoga und Meditation?
Vielleicht gestalten wir die Vorbereitung für die Rauhnächte einmal in einem meiner Kurse „Magische Rauhnächte“ gemeinsam. Wenn du dazu Lust hast, freue ich mich über eine Rückmeldung und wie immer freue ich mich über den Austausch über deine Erfahrungen zu den Rauhnächten, deine Gedanken und Impulse. Lass uns in Kontakt bleiben!




Kommentare