ELLA für ALLE
- Pia

- 9. Juni 2022
- 2 Min. Lesezeit

Heute stelle ich dir ELLA vor. Ihr Muster gilt als Beispiel für Überlebensstrategien, die wir alle haben. Derartige Strategien entstehen durch bereits erlebte Krisen. Diese liegen meistens schon sehr lange zurück. In der Vergangenheit gab es eine Situation, die von unserem gesamten Organismus als essenziell bedrohlich wahrgenommen wurde, dass sich das Verhalten und die Gefühle, welche uns aus dieser Situation herausgeholfen haben, als Muster eingeprägten. Da unser Gehirn mit seinen Funktionen in der Hauptsache dazu dient, unser Überleben zu sichern, sind das Erkennen und Speichern von Überlebensstrategien höchst wichtige Aufgaben.
Die Problematik beginnt, wenn die Situationen sich verändern, der Mensch sich weiterentwickelt und die Muster nicht mehr stimmig sind. Vielleicht gab es im Leben eines kleinen Mädchens „Ella“ einmal die Notwendigkeit, sich bei Streitereien im Kindergarten zurückzuziehen. „Ella“ hat sich in diesen Streitmomenten ohnmächtig und in ihrer Sicherheit bedroht gefühlt, weil die anderen Kinder vielleicht älter waren, sie Angst hatte ausgestoßen zu werden etc… Sie hat nachgegeben und versucht nicht aufzufallen. Rückzug war die Lösung, um diesem Problem standzuhalten. Aber die Lösung von gestern ist das Problem von Morgen! „Ella“ wächst heran, wird erwachsen und alles verändert sich. Nur die Strategie, das Muster, leider nicht.
Es passt sich nicht von allein an und führt daher jetzt zu Problemen. „Ella“ stößt zunehmend häufiger in ihrem Leben an ihre Grenzen. Sie kann sich anderen gegenüber nicht richtig öffnen. „Ella“ vermeidet es, ihre Meinung zu sagen, da sie Angst hat, ihre Freundschaften zu gefährden. Sie wird mehr und mehr von dieser Angst regiert und zieht sich weiter zurück. Sie versucht mit aller Macht zu
vermeiden, dass sie auffällt, aneckt oder verletzt wird. Die ursächliche Angst davor allein zu sein, macht einsam. Es ist nahezu unmöglich, sich auf freundschaftlicher Ebene oder Paarebene auf eine Beziehung einzulassen. So kann es nicht weiter gehen. Die Einsamkeit, die sie ursprünglich mit ihrer Strategie verhindern wollte, entsteht jetzt durch dieses überholte Muster und frisst sie auf. Sie
möchte sich verändern und stellt fest, dass es schwer ist. Warum?
Das Muster hat ihr einmal sehr geholfen und in dieser Zeit hat sich ein neuronales Netzwerk in „Ellas“ Gehirn gebildet. So hat das Gehirn den Ablauf automatisiert.
Wir Menschen gewöhnen uns an eine bestimmte emotionale Gefühlslage. Gefühle sind wie ein chemischer Cocktail aus Hormonen, Neurotransmittern und Botenstoffen. Unser Organismus ist an die Versorgung damit gewöhnt und wir fühlen uns sicher, wenn auch trotzdem nicht wirklich wohl.
Wir identifizieren uns mit unseren Mustern. Ich bin halt so!
Alte Muster durch neue zu ersetzen, bedeutet Veränderung und in Veränderungen tauchen Ängste auf. Der Wunsch nach Sicherheit bringt uns wieder zu der alten, vermeintlichen Sicherheit und somit zum alten Muster zurück.
Muster und Strategien sind oft unbewusst. Das ist genau so, als würden wir versuchen, uns selbst ins Gesicht zu schauen. Wir können nicht die Außenperspektive einnehmen.
Fazit: Jeder Mensch hat seine verdeckten und unbewussten Muster. Du darfst dir Hilfe holen! Therapie ist Persönlichkeitsentwicklung! Auch Workshops zu diesen Themen helfen dir, die
blinden Flecken aufzudecken und Veränderung spielerisch zu erleben.




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